Einer für alle
Text: Martin Häussermann, Ralph Binder; Fotos: Martin Häussermann
Der aktuelle Ford Transit kämpft in derselben Gewichtsklasse wie der Ducato und seine französischen Verwandten von Peugeot und Citroen. Ende 2013 wird der aktuelle Ford Transit von seinem Nachfolger abgelöst. Um möglichst viele Varianten zu ermöglichen und damit einen möglichst breiten Kundenkreis anzusprechen, ist der aktuelle Transit sowohl mit Vorderrad- als auch mit Hinterradantrieb lieferbar. Das Transit-Transporterfahrgestell mit klassischem Leiterrahmen, Heckantrieb und Zwillingsbereifung auf der Hinterachse wird gerne als Basis für geräumige Alkoven-Wohnmobile verwendet, die Variante mit Frontantrieb und Flachbodenchassis eignet sich für schnittige teilintegrierte Wohnmobile. Möglich sind Gesamtgewichte zwischen 3,0 und 4,6 Tonnen und drei Radstände zwischen 3137 und 3954 mm.
Die Fronttriebler werden von vier Varianten des 2,2-Liter-Turbodiesel TDCI angetrieben, der zwischen 100 PS/74 kW und 140 PS/102 kW leistet. In allen Varianten wird die Kraft über ein Sechsgang-Schaltgetriebe übertragen. In den Hecktrieblern wird zusätzlich noch eine Variante mit 155 PS/114 kW angeboten, dafür entfällt der 140 PS-Motor. Den Allradantrieb AWD gibt es ausschließlich in Kombination mit dem 125 PS/92 kW-Motor.
Der aktuelle Ford Transit verfügt über ein sehr angenehmes Cockpit. das bei seiner Neuvorstellung 2006 als erstes nicht mehr den spröden Charme eines Handwerkerautos versprühte. Das liegt daran, dass viele Elemente aus dem PKW-Bereich verbaut wurden, wie etwa das Lederlenkrad aus dem damaligen Ford Mondeo. Einziger Nachteil des Ford war von Beginn an die niedrige Oberkante der Windschutzscheibe. Durch die bei Wohnmobilen häufig verbauten Drehsitze im Fahrerhaus wurde die Sitzposition so erhöht, dass die Oberkante der Windschutzscheibe im Sichtfeld des Fahrers war. Fahrer über 1,80 Meter Körpergröße mussten den Kopf leicht einziehen, um rauszuschauen. Bie längeren Fahrten recht unangenehm. Im Laufe des Produktzyklus wurden niedrigere Drehteller für die Fahrersitze eingebaut, die das Problem abmilderten, aber nicht vollständig lösten. Im Übrigen ist der aktuelle Transit eine günstige, robuste und vielseitige Plattform, die vor allem für Wohnmobile im Einstigessegment häufig zum Einsatz kommt.
In der siebten Transit-Generation setzt Ford nun auf ein grundsätzlich neues Konzept. In diesem Segment bieten die Kölner künftig zwei unterschiedliche Modelle an. Der Ford Transit Custom, der bereits auf dem Markt ist, tritt in der Ein-Tonnen-Nutzlast-Klasse an und konkurriert damit beispielsweise gegen den Renault Trafic aber auch Mercedes-Benz Vito/Viano und den Volkswagen T5. Also ein Fall für Campingbus-Ausbauer.
Ende 2013 rollt dann die siebte Generation des neuen, großen Transit an den Start, der erstmals als Kastenwagen bei der IAA Nutzfahrzeuge 2012 zu sehen war, aber künftig auch als Fahrgestell für aufgebaute Reisemobile lieferbar sein wird. Geplant sind drei Längen mit Gesamtgewichten zwischen 3,0 und 5,0 Tonnen, außerdem stehen Front-, Heck- und Allradantrieb zur Wahl. Bei den Motoren sollen die bewährten 2,2-TDCI-Motoren zum Einsatz kommen. Der neue Transit setzt die sogenannte One-Ford-Strategie fort, bei der ein und dasselbe Modell in allen relevanten Märkten angeboten wird. So ersetzt der neue Transit künftig auch in Nordamerika die Ford-E-Serie, die sich dort als Wohnmobilbasis großer Beliebtheit erfreut.