Abgespeckt
Saison 2015; Originaltext: Juan Gamero, Fotos: Hardy Mutschler
Das Wohnmobil Carthago C-Tourer Sport tritt mit leichterem Gewicht und gegenüber dem älteren C Tourer mit deutlich günstigerem Einstiegspreis an, um die Kunden zu überzeugen. Ob die Diät den Vollintegrierten attraktiver macht, zeigt der Profitest der Fachzeitschrift Reisemobil International.
Preislich abgespeckt hat Carthago den C-Tourer im Wesentlichen durch den Umstieg auf das Fiat-Ducato-Tiefrahmenchassis sowie schlichtere schwarze Außenspiegel. Das Wohnmobil ist mit einem Grundpreis von 71.450 Euro gut 3.500 Euro günstiger als der ältere C-Tourer. Ausgestattet mit 148 PS-Motor, Chassis- und Komfortpaket und weiteren Extras kostet das Testmodell Carthago C-Tourer Sport I 142 78.940 Euro. Der Aufbau besteht aus Alu-Sandwichwänden mit Hartschaumisolierung, das Dach ist mit hagelresistentem Glasfaser verstärktem Kunststoff GfK beschichtet. „Die Verarbeitungsqualität des Aufbaus ist hervorragend, Wohnraumtür, Fenster und Klappen sind perfekt eingepasst“, loben die Profis. Im Inneren bestätigt sich der gute Eindruck: der 17 Zentimeter hohe beheizte Doppelboden enthält neben Schuhfächern auch den isolierten Abwassertank, was den C-Tourer Sport wintertauglich macht, und eine Serviceluke, um Tankdeckel und Ablasshahn von innen zu bedienen. Die Möblierung in hellbraunem und cremefarbenen Dekor mit großen verchromten Griffen ist „zeitlos elegant“ und die Raumaufteilung „gelungen“, Carthago setzt auf „klar puristische Schnittlinien“. Im Bug befinden sich die drehbaren Fahrerhaussitze, die gemeinsam mit der „angenehm großen Sitzgruppe“ bis zu fünf Campern bequem Platz bieten. An die Sitzgruppe schließt die „vortrefflich“ ausgestattete Längsküche an: Die Arbeitsplatte ist mit Resopal beschichtet, der elektrisch zündende Dreiflamm-Kocher hat einen Glasboden, der Wasserhahn ist 36 Zentimeter hoch. Sechs Schubfächer, zwei Oberschränke, viel Arbeits- und Ablagefläche, der 160-Liter-Kühlschrank und der in einem Auszug integrierte Abfalleimer lassen keine Wünsche offen. Im gegenüberliegenden Bad, das mit „eleganten Holzmöbeln“ und nützlichen Ablagen punktet, befinden sich die Toilette und die separate runde Duschkabine. Das Querbett im Heck ist 210 mal 147/138 Zentimeter groß und „bietet dank Holzlattenrost und zwölf Zentimeter dicker Matratze guten Liegekomfort“. Optional ist der Vollintegrierte Carthago C-Tourer Sport I 142 auch mit Hubbett über den Fahrersitzen erhältlich und bietet bis zu vier Personen eine bequeme Schlafstatt. Ausreichend Stauraum findet sich in der „voluminösen, doppelseitig beladbaren Garage“, im Kleiderschrank und in den zahlreichen Oberschränken. Der gute Eindruck wird durch „kultiviertes“ Fahrverhalten bestätigt. Die „weit nach unten gezogene Panorama-Windschutzscheibe“ ermöglicht Fahrer und Beifahrer eine gute Rundumsicht. Am Auftritt des Wohnmobils gibt es nur wenige Kritikpunkte: So empfehlen die Tester die Auflastung auf 3,85 oder 4,25 Tonnen, je nach gewählter Zusatzausstattung und Anzahl der Reisenden. Zudem ernten der Toilettenschacht, „eine Eigenkonstruktion aus Holz“, wegen der fehlenden Abdichtung und ein „in der Cockpitanlage verbautes scharfes Schließblech“ Minuspunkte. Das vollintegrierte Wohnmobil Carthago C-Tourer Sport I 142 zeichnen insgesamt eine „qualitativ hochwertige und solide Verarbeitung sowie eine überzeugende Ausstattung“ aus. In der Kategorie Integrierte bis 100.000 Euro vergeben die Profis 134 von 200 möglichen Punkten.
Den ausführlichen Profitest des Carthago C-Tourer Sport I 142 finden Sie in der Ausgabe Dezember 2014 der Fachzeitschrift Reisemobil International in jedem gut sortierten Zeitschriftenhandel. Darin enthalten sind alle technischen Spezifikationen des Wohnmobils sowie die Vergleichstabellen und detaillierten Bewertungen der Kategorien Fahrkomfort, Wohnaufbau, Innenausbau, Geräte/Installation, Fahrzeugtechnik und Betriebskosten.
