Praxistipps

Stabilitätseinrichtungen

Stabilitätseinrichtungen

Wohnwagen

Unter der etwas sperrigen Bezeichnung “elektromechanische Stabilitätseinrichtung” widmet sich eine Art ESP der Stabilität von Wohnwagen. Diese auch nachrüstbaren Systeme beziehen ihre Messdaten direkt von der Achse des Wohnwagens und können damit früher auf Schwingungen reagieren als das Anhänger-ESP im Zugfahrzeug. Die Querbeschleunigungs-Sensoren der Steuerungselektronik erfassen bereits geringste Seitenbewegungen. Bei Fahrsituationen, die den Wohnwagen ins Schlingern bringen, wird der Wohnwagen sofort – ohne Einfluss des Fahrers – sanft abgebremst. Die Funktionsweise einer elektromechanischen Stabilitätseinrichtung beschreibt das Video oben am Beispiel des AL-KO Trailer Control, ATC.

Alles in Allem ist die Fahrt mit Wohnwagen in den vergangenen Jahren wesentlich sicherer und komfortabler geworden. Das zeigt auch die Unfallstatistik: Im Jahr 2010 kamen laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) 97 Insassen von PKW-Caravan-Kombinationen bei Unfällen zu Schaden. Damit hat sich die Zahl der Unfälle mit Personenschäden bei PKW-Caravan-Kombinationen seit 2007 mehr als halbiert.

Wohnmobile

ABS gehört bei Wohnmobilen schon lange zum Standard. Auch Airbags für Fahrer und Beifahrer sind flächendeckend erhältlich. Seit einigen Jahren finden die aus den PKW bekannten elektronischen Helfer auch bei Wohnwagen und Wohnmobilen immer weitere Verbreitung. Zahlreiche Wohnmobile lassen sich mit ESP ordern. Neu ist seit Kurzem das ESP mit adaptiver Lastkontrolle LAC (Load Adaptive Control). Dieses Programm berücksichtigt bei seinen Eingriffen die momentane Beladungssituation des Wohnmobils.

Fahrwerk

Neben diesen elektronischen Helferlein hat das Chassis selbst bereits einen entscheidenden Einfluss auf die Fahrstabilität. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Schwerpunkt. Um diesen möglichst niedrig zu halten werden bei Wohnmobilen sogenannte Tiefrahmenchassis verwendet. Diese kommen entweder vom Hersteller des Basisfahrzeugs selbst, oder werden von einem industriellen Zulieferer ans Führerhaus gebaut. Der niedrige Schwerpunkt sorgt für eine stabile Kurvenlage. Unterstützend wirkt dabei auch eine breiterer Radstand an der Hinterachse sowie verschiedene Federungssysteme bis hin zu Luftfederung an allen Achsen. Das hat dann auch positive Auswirkungen auf den Fahrkomfort. Informationen zu den verschiedenen Chassisvarianten finden Sie in unserem kurzen Video unten.