Basis neu, Aufbau Premio
Saison 2016; Originaltext und Fotos: Volker Stallmann
Der Wohnwagen Bürstner Premio hat viel Konkurrenz aus der eigenen Unternehmensgruppe: Drei Einsteiger-Caravans unterschiedlicher Marken aus dem Hymer-Konzern bauen auf der gleichen Basis auf. Wie sich der Wohnwagen Bürstner Premio schlägt, zeigt der Profitest der Fachzeitschrift Camping, Cars & Caravans.
Der Wohnwagen Bürstner Premio rollt nun in Sassenberg vom Band. Wie die Modelle Dethleffs C’go und LMC Style baut er auf einer „herkömmlichen Bodenplatte“ auf. Als erster des Trios stellt sich der Bürstner Premio 490 TL dem Profitest. Er verfügt über einen klassischen Paargrundriss mit „Heckdinette, Küche und Bad über der Achse und Längsbetten vorn“. Der „serienmäßig recht komplett“ ausgestattete Wohnwagen kostet 14.800 Euro im Grundpreis, zwei Zusatzpakete für insgesamt 1.619 Euro „werten den Premio günstig auf“ mit Panoramadachhaube, Warmluftanlage, Therme, Fliegenschutz und mehr. Das Dach, der Bug und das Heck des Caravans sind mit GfK belegt, die Wände mit Hammerschlagblech. Die Fenster sind vorgehängt. Dank Umrissleuchten oben am Heck und Seitenmarkierungsleuchten unten ist auch das Rangieren im Dunkeln kein Problem. Im Innenbereich punktet neben dem Rauchmelder im Eingang das „klassisch-moderne Möbeldesign, das mit hellem Bicolor-Dekor und Chrom eher gediegen ist“. Die gesamte Einrichtung ist „farblich sehr gut abgestimmt.“ Der Grundriss des nur 2,20 Meter breiten Bürstner Premio 490 TL „schafft ein angenehmes Wohngefühl“. Dazu trägt auch der schräg eingesetzte Tisch in der Hecksitzgruppe bei. Das Bad vor der Sitzgruppe „beschränkt sich auf den nötigsten Raum, es ist aber alles Wichtige vorhanden“, urteilen die Profis. Die gegenüberliegende Küche verfügt über drei Auszüge, zwei Oberschränke sowie Standard-Spüle und –Herd mit drei Flammen. Sie ist „praktisch eingerichtet“ und bietet „wie der ganze Wagen ein gutes Stauraumangebot“. Die Längsbetten im Bug vervollständigen den Wohnwagen. In den hohen Bettkästen der „komfortablen Betten“ mit Mehrzonen-Kaltschaummatratzen auf Lattenrosten kann auch sperriges Gepäck verstaut werden. Bei Bedarf verbindet ein aufpreispflichtiger Rollrost die beiden Einzelbetten. Der Wohnwagen Bürstner Premio 490 TL hat bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 1.500 Kilogramm über 330 Kilogramm Zuladereserven. „Die Sicherheitsausstattung ist in Ordnung“, auf der Straße ist der für sein Gewicht relativ kleine Wohnwagen „bis über 100 km/h unproblematisch zu fahren“. Auf Kritik der Profis stoßen die „sparsam geratene Innenbeleuchtung“, insbesondere bei den Betten und in der Sitzgruppe, und die fehlende Steckdose im Bad. Darüber hinaus monieren die Tester den „simplen Aufsteller“ des Flaschenkastendeckels als „nicht mehr zeitgemäß“ und in den Staukästen sollten offen liegende „Leitungen unbedingt besser geschützt sein“. Weitere Kritikpunkte sind die an der Schmalseite der Sitztruhen angeschlagenen Deckel, da bei jedem Öffnen das große Polster entfernt werden muss, und die „nicht wirklich gut gearbeiteten“ Kanten der Deckel. Auch wäre eine „noch höhere Serviceklappe“ im extrem hohen Bettenstauraum wünschenswert. Das Fazit der Profis: „An einigen Stellen kann der 490 TL noch besser werden. Doch wer einen soliden, handlichen und gut fahrbaren Reisecaravan für zwei sucht, sollte sich den Premio auf jeden Fall näher ansehen.“ In den vier Kategorien Caravantechnik, Ausstattung, Ergonomie und Fahrstabilität erhielt der Wohnwagen Bürstner Premio 490 TL 1.131 von 2.500 möglichen Punkten. In der Euro-pro-Punkt-Wertung liegt der Caravan bei 14,16 Euro.
Der ausführliche Profitest des Wohnwagens Bürstner Premio 490 TL wurde in der Ausgabe Januar 2016 in der Fachzeitschrift Camping, Cars & Caravans veröffentlicht. Sie finden ihn auch unter Camping-Cars-Caravans.de